Willst du Sprach-Scout werden?
Wenn sich ein Kind zum Sprachunterricht angemeldet hat, wählen wir einen Scout (meist Oberstufenschüler) aus, der möglichst in der Nähe des Kindes wohnt. Das erste Mal begleitet der Pate oder die Patin den Scout zur Familie. Dort wird geklärt, welche Förderung das Kind bekommen soll (max. 2 Stunden pro Woche – 2 einzelne Stunden an unterschiedlichen Tagen). Die Telefonnummern werden ausgetauscht, damit man sich gegenseitig erreichen kann, falls etwas dazwischen kommt. Besonders wichtig ist, dass die Kinder nicht durch spielende Geschwister, laufende Fernseher oder ähnliches gestört werden. Natürlich kann sich die Mutter dazusetzen und mitmachen.
Die Förderung richtet sich nach dem Alter der Kinder. Bei den Jüngsten wird viel gespielt (Material gibt es vom Paten), bei den Älteren sollten sich die Scouts nach Möglichkeit mit den Lehrerinnen und Lehrern der Kinder abstimmen.
Die Kinder sollen sich wohlfühlen und das Lernen mit den Scouts soll Spaß machen. Das Engagement der Scouts lohnt sich: 10 Euro gibt es pro Zeitstunde und ein Zeugnis für soziales Engagement vom Rotary Club. Aber vor allem helfen die Scouts den Kindern bei der Integration und lernen selbst Menschen anderer Kulturen besser kennen.
Die Scouts werden mit Unterstützung in regelmäßigen Abständen durch Fachpersonal geschult. In den Workshops erwerben die Scouts u.a. Kenntnisse in den Bereichen
- pädagogisches Grundwissen
- Motivation
- Zweitspracherwerb
- interkulturelle Kommunikation
Für alle Fragen steht der Familie und den Scouts immer eine engagierte Person als Pate/Patin zur Verfügung.
Wer darf sich „Sprach-Scout“ nennen?
Wer bei „Sprache verbindet“ mitmacht und so Kindern hilft, die deutsche Sprache zu erlernen, den bezeichnen wir als „Sprach-Scout“. Die mindestens 15 Jahre alten Jugendlichen sollten besonders gut im Deutschunterricht sein und vor allem Spaß daran haben, kleineren Kindern spielerisch etwas beizubringen. Interesse an Pädagogik und sozialem Engagement sind von Vorteil.
Zwei Fragen vorab an alle, die gerne Scout werden möchten:
Hast du Geduld mit Kindern?
Hast du genügend Zeit, um die vereinbarten Termine ein- bis zweimal wöchentlich mindestens für ein Jahr einhalten zu können?
Wenn du diese Fragen mit „JA“ beantworten kannst, freuen wir uns auf deine Bewerbung. Es ist sicherlich keine leichte Aufgabe, Kinder mit einer Einwanderungsgeschichte im Alter von 4 bis 10 Jahren mit der deutschen Sprache vertraut zu machen. Um dich auf diese Aufgabe vorzubereiten, ist die Teilnahme an den Scout-Workshops zwingend erforderlich.
Und so funktioniert es:
1. Anmeldung
Klicke auf den Anmelde-Link für deine Stadt/Region auf dieser Seite, fülle das Anmeldeformular vollständig aus und klicke auf „senden“. Es landet dann automatisch an der richtigen Adresse. Die jeweiligen Projekt-Verantwortlichen melden sich dann umgehend bei dir, bestätigen deine Anmeldung und klären offene Fragen.
Falls du das 18. Lebensjahr bereits vollendet hast, benötigen wir ein polizeiliches Führungszeugnis (in der Regel Oberstufenschüler).
2. Zuordnung
Die jeweiligen Projekt-Verantwortlichen ordnen dir einen „Paten“ oder eine „Patin“ zu. Der „Pate“ ist die Anlaufstelle für dich und das Förderkind in Bezug auf das Betreuungsverhältnis.
3. Kontaktpflege
Der Pate oder die Patin wird mit dir und der Familie des Kindes einen Termin vereinbaren, um ein erstes gemeinsames Gespräch zu führen, bei dem alle Einzelheiten des Betreuungsverhältnisses (Zeiten, Bezahlung etc.) festgelegt werden. Mindestens einmal im Vierteljahr melde dich bitte bei seinem Paten, um über die Lernfortschritte des Kindes zu berichten und die Betreuungsstunden abzurechnen (siehe Punkt 7). Sollten zwischenzeitlich irgendwelche Probleme auftauchen, ist auch der Pate immer der erste Ansprechpartner für dich.
Nach ein bis zwei Monaten sollten sich der Pate, du und die Familie zusammensetzen, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Voraussetzung: „Sprache verbindet“ veranstaltet darüber hinaus regelmäßig gemeinsame Treffen aller Scouts, damit sie Erfahrungen austauschen und voneinander lernen können. Diese Treffen solltest du nach Möglichkeit besuchen.
4. Betreuungsverhältnis
Als „Sprach-Scout“ hast du die Chance, eine Familie kennen zu lernen, die meist aus einem anderen Kulturkreis kommt und oft auch einer anderen Religion angehört als du selbst. Deshalb solltest du offen sein für alles Neue und der Familie mit Respekt und Toleranz begegnen. Du bist angehalten, das leihweise übergebene Informations- und Lehrmaterial – vor allem auch den theoretischen Teil – genau zu studieren und danach zu handeln. Du kommst gewissermaßen als ältere/r Freund/Freundin des Kindes in die Familie, nicht als Nachhilfelehrer/in. Deshalb sollte der Kontakt freundschaftlich sein. Die Hilfe gelingt am besten, wenn du dich auf die Fähigkeiten und Interessen des Kindes einläßt.
Je jünger das Kind ist, desto spielerischer sollte der Kontakt sein und Freude machen. Freizeitaktivitäten – insbesondere draußen in der Natur und auf Spielplätzen – sind besonders erwünscht und sinnvoll. Als Ergänzung sollte die städtische Kinder-Bücherei aufgesucht werden, in der neben Büchern auch andere Medien und Spiele ausgewählt werden können.
5. Kontakt zu Lehrern/Erziehern
Aus pädagogischen Gründen ist eine Kontaktaufnahme mit dem Kindergarten bzw. der Grundschule erforderlich. Dazu ist eine vorherige Genehmigung der Eltern einzuholen (die Hilfe-Vereinbarung liegt in vierfacher Ausfertigung der Scout-Mappe bei), die von allen Parteien unterschrieben an den jeweiligen Projekt-Verantwortlichen einzureichen ist. Die drei übrigen Exemplare erhalten die Familie, der Pate – ein Exemplar bleibt bei dir.
6. Lernschwierigkeiten
Es ist möglich, dass sich nach einer Zeit von zwei bis drei Monaten trotz redlicher Bemühung keine Lernerfolge (z. B. messbar an Übungs- und Klassenarbeiten oder Mitteilung des Lehrers) einstellen. Es gibt auch Kinder, die aus Krankheitsgründen sprach- und/oder lernbehindert sind, die Konzentrations- oder andere Schwierigkeiten haben, die die Sprachentwicklung erschweren. Hier solltest du dich an den Paten und/oder an die Lehrer/Erzieher wenden und deine Beobachtungen mitteilen, so dass nach geeigneter Hilfe (z. B. Logopädie) gesucht werden kann.
7. Entlohnung
Als „Sprach-Scout“ erhälst du für eine Förderstunde (60 Minuten) 10 Euro*. Wenn du dich im Studium, in der Ausbildung, im Freiwilligen Sozialen Jahr o. ä. befindest, erhältst du 12 Euro* pro Stunde. Davon zahlt dir die Familie 4 Euro. Die Differenz für maximal zwei Stunden pro Woche und pro Kind übernimmt der Rotary Club. (*Die Beträge sind eine Empfehlung und können zwischen den Projekten variieren.) Die Auszahlung übernimmt der Pate nach Vorlage des Abrechnungsformulars und des dazugehörigen Beispielberichtes.
8. Zertifikat
Als „Sprach-Scout“ hast du nach erfolgreicher Betreuung und Bestätigung durch den Paten Anspruch auf eine Tätigkeitsbescheinigung, die für Ausbildungszwecke oder berufliche Anforderungen von Bedeutung sein kann.
©Foto: iStock/monkeybusinessimages
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„Sprache verbindet“ freut sich über Ihren Beitrag zum Projekt vor Ort.
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Senden Sie uns Ihre Nachricht per E-Mail oder rufen Sie uns an (siehe Kontakt), wenn Sie Fragen haben oder sich für eine Spendenmöglichkeit interessieren.
Wenn Sie selbst mit Ihrem Rotary Club „Sprache verbindet“ in Ihrer Stadt/Region initiieren oder auf dieser Website präsentieren wollen, wenden Sie sich an:
„Sprache verbindet“ Iserlohn
Jürgen Schwerter (Projektleiter und Distriktbeirat 1900)
schwerter@juergen-schwerter.de
Stennerstraße 4, 58636 Iserlohn
Tel.: 02371 83 72 06